Immer wieder begegnen mir Geschichten rund um Pflanzen und Pferde, die einem die Haare zu Berge stehen lassen.
Grusel- und Horrorgeschichten allen voran, gibt es auch welche, die einen nachweisbaren Ursprung haben und sich aufklären lassen.
Ein Beispiel behandele ich in meinem Buch – der 𝗦𝘁𝗲𝗶𝗻𝗸𝗹𝗲𝗲-𝗩𝗲𝗿𝗴𝗶𝗳𝘁𝘂𝗻𝗴𝘀-𝗠𝘆𝘁𝗵𝗼𝘀 aus dem resultiert, dass viele Seiten und Bücher schreiben, Steinklee sei giftig.
Ich habe auf solchen Seiten nach Quellen gefragt und meistens keine Antwort bekommen, also habe ich geforscht und bin auf internationalen Seiten gelandet, habe die „Quelle des Mythos“ gefunden und augeklärt.
𝑃𝑓𝑙𝑎𝑛𝑧𝑒𝑛𝑚𝑦𝑡ℎ𝑒𝑛 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑟 𝑃𝑓𝑒𝑟𝑑𝑒ℎ𝑎𝑙𝑡𝑢𝑛𝑔 𝑤𝑢𝑟𝑑𝑒𝑛 𝑠𝑜𝑚𝑖𝑡 𝑒𝑖𝑛 𝑝𝑒𝑟𝑠𝑜̈𝑛𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒𝑠 𝑆𝑝𝑒𝑧𝑖𝑎𝑙𝑖𝑛𝑡𝑒𝑟𝑒𝑠𝑠𝑒…
Das Neuste, womit ich mich beschäftige ist:
𝗜𝗻 (𝗪𝗲𝗶ß)𝗸𝗹𝗲𝗲 𝘀𝗲𝗶 𝗞𝗮𝗹𝗶𝘂𝗺𝗰𝘆𝗮𝗻𝗶𝗱 (❞𝗭𝘆𝗮𝗻𝗸𝗮𝗹𝗶❞) 𝘂𝗻𝗱 𝗱𝗲𝘀𝗵𝗮𝗹𝗯 𝘄𝘂̈𝗿𝗱𝗲𝗻 𝗱𝗶𝗲 𝗣𝗳𝗲𝗿𝗱𝗲 𝗸𝗿𝗮𝗻𝗸.
Kalium ist ein natürlicher Bestandteil in Böden, jedoch ist dies kein „Kaliumcyanid“.
„Kaliumcyanid ist das Kaliumsalz der Blausäure.“ […] „Kaliumcyanid ist eine sehr giftige Chemikalie, bereits eine eingenommene Menge von 120–250 mg wirkt sofort tödlich. “ (https://www.chemie.de/lexikon/Kaliumcyanid.html)
Kaliumcyanid ist somit mit Blausäure, die wiederum Bestandteil in einigen Pflanzen ist, verwandt, jedoch etwas ganz anderes, hochgiftig und in kleinsten Mengen tödlich – für Mensch, Tier UND Pflanze.
Zyankali wird in der Industrie verwendet und sythetisch hergestellt. Es kann ins Grundwasser gelangen, somit auch in die Böden und alles vergiften. Aber das wäre 1. nachweisbar und 2. in kürzester Zeit sehr (!!) krankmachend und tödlich!
Wer dahingehend wirklich Befürchtungen hat und nahe einem industriellen Gewerbegebiet lebt, sollte eine spezielle Bodenprobe sowie Blutprobe untersuchen lassen.
BLAUSÄURE – ist in vielen Pflanzen enthalten, liegt jedoch in der Regel nicht frei vor, sondern ist an Zucker gebunden. Diese Cyanogenen Glykoside sind nicht toxisch (was aber nicht bedeutet, dass sie in großen Mengen komplett unbedenklich sind). Cyanogene Glykoside sind also nur gefährlich, wenn auch enstsprechende Enzyme in den Pflanzen vorliegen, die Blausäure aus den Cyanogenen Glykosiden abspalten können. Dazu gibt es wiederum verschiedene Cyanogene Verbindungen.
Im Weißklee ist es: Lotoaustralin.
Unter bestimmten, pflanzengenetischen Bedingungen kann es vorkommen, dass der Weißklee Blausäure abspalten kann, was sonst nicht der Fall ist. Dies ist möglich, wenn das Enzym Lotoaustralinase UND das cyanogene Glykosid Lotoaustralin zusammen in der Pflanze vorkommen. Aber selbst, wenn dies der Fall ist, so hat jedes Säugetier, so auch das Pferd, ein Enzym namens Rhodanase um eine Blausäurevergiftung zu verhindern.
Denn selbst wenn der Weißklee Blausäure abspalten kann, so ist diese Menge als gering zu bezeichnen und nicht gesundheitsgefährdend. Es sei denn, das Pferd hat möglicherweise ZU WENIG Rhodanase, weil es nicht ganz gesund ist oder Mangelerscheinungen hat.
WENN DU BEDENKEN HAST und der Meinung bist, dass die Atemwegsprobleme daherkommen (denn damit steht die Behauptung im Zusammenhang), so mache den Blausäuretest……du findest hier weitere Informationen.
https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Cyanogene_Glykoside
Dazu musst du aber wissen, dass eine Blausäurevergiftung akut stattfindet und nicht die Sauerstoffsättigung im Blut sinkt, sondern der Stoff in die Mitrochondrien der Zelle eindringt, welche abstirbt und verhindert, dass Sauerstoff eindringen kann, wodurch es zum Ersticken kommt, obwohl man eigentlich nicht erstickt.
Also dies passiert AKUT und kann dann auch noch mittels Atemtest oder BLUTPROBE untersucht werden.
Beobachtungen zu Folge berichten Pferdehalter immer wieder von gesundheitlichen Problemen, wenn die Tiere auf sehr kleehaltigen Wiesen stehen.
Daraus werden dann solche Mythen, die einmal im Umlauf, zu richtigen Horrorgeschichten werden können. Normalerweise sollte ein ausgewogenes Verhältnis von Ober- und Untergräsern, Leguminosen (u.a. Kleesorten) sowie Kräutern vorhanden sein. Es kommt aber eben auf den Boden an. Eine Bodenanalyse mit allen messbaren Parametern gibt Aufschluss. 𝗪𝗲𝗹𝗰𝗵𝗲 𝗣𝗳𝗹𝗮𝗻𝘇𝗲𝗻𝗺𝘆𝘁𝗵𝗲𝗻 𝗸𝗲𝗻𝗻𝘀𝘁 𝗱𝘂❓ Mitlerweile bin ich hochmotiviert, eine Enzyklopädie der Giftpflanzen für Pferde zu schreiben. Solche Mythen schüren Ängste, die dafür sorgen, dass in einer Kurzschlussreaktion alles herausgerissen oder gespritzt wird. Regelmäßig gibt es in Stallbetrieben Diskussionen und Streitereien, weil hier und da eine „giftige Pflanze“ auf den Koppeln wächst. Wenngleich es aber auch Betriebe gibt, die Pferde auf ausgemergelten Flächen stehen haben oder solchen, die völlig überdüngt sind. Auch hier gilt es wieder „das große Ganze“ zu durchleuchten. Und wenn mir etwas ganz suspekt vorkommt, will ich es auch ganz genau wissen! Die Recherche dazu hat gerade erst begonnen, aber das, was ich jetzt schon weiß, findest du in diesem Artikel.