Pferde und Mineralstoffe – Magnesium

Magnesium ist ein chemisches Element (Mg) und essenzieller Mineralstoff für den Körper (sowohl den des Pferdes als auch unseren).

Zitat: „Magnesium kommt in der Natur wegen seiner Reaktionsfreudigkeit nicht in elementarer Form vor. Als Mineral tritt es überwiegend in Form von Carbonaten, Silicaten, Chloriden und Sulfaten auf. In Form von Dolomit ist ein Magnesiummineral sogar gebirgsbildend, so z. B. in den Dolomiten.“ [1]

Der Dolomit ist Bestandteil meiner Mineralbar für Pferde, doch konnte ich nie ein besonderes Interesse daran beobachten. So schlussfolgerte ich, dass der Magnesium- und Calciumbedarf der Pferde gedeckt sein müsse. Jedoch hatte ich ein Aha-Erlebnis, das mich dazu brachte, die ausreichende Magnesiumzufuhr in Frage zu stellen. Zum einen die Feststellung, dass bei den Pferden der s.g. CTÜ (cervicothorakaler Übergang/Hals-zur Brustwirbelsäule) muskulär ständig fest und schmerzhaft ist (nicht nur bei den eigenen, auch bei den Kundenpferden), zum anderen brachte ein krampfartiger Hustenanfall meiner Stute mit chronischen Atemwegsproblemen (COPD) die Erkenntnis, als die sofortige Gabe von hochdosiertem Magnesium diesen Krampf binnen weniger Minuten auflöste. Der letzte Wink mit dem Zaunpfahl kam von einer Freundin, die mich auf „Muskelkrämpfe und Magnesiummangel“ aufmerksam machte. An der Stelle sei zwar ausdrücklich erwähnt, dass die Ursache für einen festen CTÜ Bereich, also besonders der Oberarm-Kopf-Muskel m. Brachiocephalicus, sehr oft in kompensatorischen Bewegungsmustern oder einer Überlastung der Rumpfträger zu finden ist, dennoch darf nicht vergessen werden, dass die Muskeln Magnesium benötigen.

Magnesium ist in allen Pflanzen enthalten. Denn die Chlorophylle (Blattgrün, essenziell für die Photosynthese) enthalten Magnesium-Komplexe.

Magnesium ist zudem in vielen Früchten (Gemüse, Obst, Hafer) enthalten und eine höhere Konzentration ist auch in den Seealgen (siehe Artikel).

Zitat: „Magnesium spielt in vielen Prozessen, die in unserem Körper ablaufen, eine ungeheuer wichtige Rolle. Alle Bereiche, die mit der Energiebereitstellung und -aufbereitung zusammenhängen, werden erst durch Magnesium möglich, indem es an Enzymen als Bestandteil oder als Coenzym beteiligt ist. Ohne Magnesium könnte beispielsweise unser Körper Kohlenhydrate oder Fette nicht zur Energiegewinnung nutzen.

Zudem sorgt Magnesium für die Stabilität der Zellwände und steuert auch deren Durchlässigkeit. Damit aber nicht genug der Steuerfunktion. Auch das Ruhepotential von erregbaren Muskel- und Nervenzellen und die Nervenzellen des autonomen Nervensystems werden über Magnesium stabilisiert.

Ergänzend ist Magnesium für die Knochenfestigkeit und selbst für die Hormonausschüttung notwendig.“ [2]

Laut eines Fachartikels von Dr. Douwes von der Fachklinik für Innere Medizin St. Georg habe die trasdermale (über die Haut) Anwendung von Magnesiumchlorid auf der Haut einen entschiedenen Vorteil gegenüber der oralen Aufnahme. „Es kann wirksamer in Zellen und Blut , Lmphe, Gewebe und Knochen transportiert werden, denn für oral aufgenommenes Magnesium ist es schwierig, die Gewebe und Gelenke zu erreichen und zu versorgen.“ [3]

Nun, wenn ich alles zusammenfassend betrachte und reflektiere, dann stelle ich Folgendes fest:

Meine Ponys erhielten in der Zeit von 2017 – 2019 die volle Bandbreite an Kräutern, Obst, Gemüse, Hafer, die komplette Mineralbar dauerhaft zur Verfügung und konnten in ihrem eigenen Bedarf alle Mangelerscheinungen auffüllen. Lediglich Zink supplementierte ich, da das natürlich zur Verfügung stehende Angebot nicht ausreichend war.

In 2020 habe ich nicht mehr alles in solchen Mengen wie davor angeboten, was den Grund hatte, dass ich davon ausging, die Ponys seien nun gut grundversorgt, so war ja auch ihr augenscheinlicher, Gesundheitszustand hinsichtlich Fellkleid, Psyche, usw. , darüber hinaus kann ich nicht verschweigen, dass das katastrophale Heujahr davor aufgrund der „Mangelernte“ sowie der Lockdown mit den einhergehenden Einnahmeeinbußen für „Sparmaßnahmen“ sorgte. Dieser hatte auch zur Folge, dass wir weniger wanderten, somit sank die Vielfalt im Angebot.  Ich lag also aus Sicht der Pferde nicht richtig. Der Körper hat sich recht schnell wieder demineralisiert, bzw. ist in einen Mangel gerutscht, weil offenbar zu viele wichtige Komponenten wegfielen. Ich vermute darüber hinaus, dass vorhandene Schmerzkörper, wie bspw. ein fester CTÜ für einen Mineralstoffverlust sorgen, zusätzlich werden Stresshormone gebildet, die die Aufnahme verhindern oder mindern.

Weiterhin ist die Frage, was die Böden hier noch hergeben und was effektiv in den Pflanzen tatsächlich enthalten ist.

Daraus schlussfolgere ich meine These, dass Pferde einen recht hohen Bedarf an Mineralstoffen haben, aber es müssen auch die körperlichen und stoffwechselbedingten Bedingungen vorliegen, damit die Mineralstoffe effektiv herausgezogen werden können.

Dass mir die Ponys nun den Seetang „aus den Händen reißen“ erkläre ich im Übrigen auch damit. (Hier klicken zum Artikel über Seetang)

Also – manchmal werden wir auch etwas betriebsblind, verdrängen vielleicht doch eine wichtige Beobachtung, weil wir gerade nicht adäquat darauf reagieren können oder wissen an einer Stelle doch noch nicht genug.

Deshalb lernen wir nie aus, wenn wir bereit sind uns stets und ständig für „Dazulernen“ offen zu halten.

Wer kurzfristig Magnesium supplementieren möchte, findet hier noch wertvolle Infos über die verschiedenen Magnesiumarten: https://www.magnesium-wissen.info/magnesiumarten

Meines Erachtens sollte dies aber nur im Akutfall passieren und auf Dauer ein ausgewogenes, natürliches Angebot bereit gestellt werden, so dass die Pferde ihren Bedarf selbst decken können.

Zitate:

[1] https://www.chemie.de/lexikon/Magnesium.html

[2] https://magnesiumcitrat.at/#magnesiumcitrat

[3] https://www.klinik-st-georg.de/magnesium/

Weitere Quellen, neben den bereits genannten:

http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/4/cm/komplexe.vlu/Page/vsc/de/ch/4/cm/komplexe/chlorophyll.vscml.html

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