Herausfordernder Herbst für das Pferd

Im Herbst ernten wir die Früchte des Sommers. Eingeläutet wird er durch den Spätsommer, der mit einer reichhaltigen Ernte oft auch heute noch gefeiert wird. Die bunten Blätter sind wunderschön anzusehen, wenngleich sie auf die bevorstehenden, dunkleren Zeiten hinweisen. Der Körper möchte sich auf die kargen Zeiten vorbereiten, in dem er alles an Nährstoffen zu sich nimmt und versucht, bestmöglich abzuspeichern. Der Stoffwechsel geht auf Sparflamme, wobei der Bedarf an Nährstoffen sichtlich steigt.

Durch das feuchtkalte Wetter beginnt auch die Zeit, in der viele Pferde Probleme mit Koliken. Durchfall und Kotwasser haben. Gerade die alten und angeschlagenen Tiere brauchen Unterstützung. Bei meinen Ponys beobachte Jahr für Jahr, wie sie sich gemäß der Jahreszeit vermehrt von Früchten und Samen ernähren. Sie bevorzugen zudem besonders Pflanzen, die entkrampfend wirken oder sehr nährstoffreich sind.

Diese Zeit ist für den gesamten Organismus herausfordernd und die Pferde sollten darauf vorbereitet werden. Was im Jahresverlauf versäumt wurde, zeigt sich besonders im Herbstübergang als auch im Frühlingsüberganz unübersehbar deutlich.

Wiederkehrende Koliksymptome, Durchfall, Kotwasser und Magengeschwüre

Die Natur stellt sich um und das hat direkte Auswirkungen auf den Organismus des Pferdes. Die Umstellung der Pflanzenwelt hat eine direkte Auswirkung, da sie die Nahrung des Pferdes darstellt. Gerade in diesen wichtigen Übergängen zeigen sich Probleme, die schon länger im Inneren schlummern, besonders sichtbar.

Die Gründe für Koliksymptome, Durchfall, Kotwasser und Magengeschwüre sind vielfältig, münden jedoch primär in einer Dysbiose des Darmmikrobioms. Weitere Faktoren wie z.B. Schmerzen oder Stress begünstigen dies ausdrücklich und sollten spätestens jetzt überprüft werden.

Leberprobleme, Stoffwechselprobleme der Organe und Hufe, Hautprobleme, Mauke, Dysbalance des Mineralhaushaltes

All diese Problematiken, mit denen unsere Hauspferde immer massiver zu tun haben, sind Folgeerscheinungen der Dysbiose und unterm Strich der Ausdruck einer fehlerhaften Ernährung des Pferdes. Hinzu kommen Probleme im Bewegungsapparat aufgrund mangelhafter oder ungesunder Bewegung sowie die Folgen einer Übersäuerung im Körper, die sich in den Muskeln widerspiegelt.

Jedes Symptom für sich kann getrennt voneinander gesehen und symptomatisch behandelt werden, doch um diese an der Ursache zu greifen, ist eine Kontextbetrachtung der Zusammenhänge unabdingbar für eine erfolgreiche Behandlung.

Gras – die lauernde Gefahr im Herbst?

Das Gras-Thema ist dauerhaft ein großes, doch gerade im Herbst haben viele Pferdehalter Angst vor Hufrehe und Kolik aufgrund dessen. Hierbei geht es hauptsächlich immer wieder um den gefürchteten Zuckergehalt bzw. die wechselnden Fruktane je nach Temperatur und Sonneneinstrahlung als Auslöser. Weitere Ängste hinsichtlich der Endophytengifte, andere Toxine oder auch Parasiten kursieren in der Pferdewelt. Hierbei werden wichtige Zusammenhänge völlig außer Acht gelassen und die Pferde in ihrer Nahrungsaufnahme auf ein Minimum beschränkt, statt sich umfassender über die Pflanzenwelt, der Nahrung ihres Pferdes, zu informieren. Pflanzen bestehen aus Zucker. Doch ist Zucker ist nicht gleich Zucker. Es muss unterschiedenen werden zwischen „strukturgebenden“ (Cellulose, Hemicellulose, Lignin, Pektin) und „nicht strukturgebenden“ (Glukose, Fruktane, Saccharose und Stärke) Kohlenhydraten. Das Pferd braucht beide Kohlehydratquellen und aus diesen kann es nur schöpfen, wenn es gemäß seines Bedarfs einen vielfältigen Speiseplan zur Verfügung hat. Auf den Weiden befindet sich zunehmend eine Artenarmut. „Nicht strukturgebende“ Zuckerverbindungen überwiegen in Form „weicher“ Pflanzenzeile wie den Gräsern und stellen somit eine schnell verfügbare Energiequelle dar, die bereits im Dünndarm aufgenommen werden kann. Der gesamte hintere Darmabschnitt benötigt jedoch besonders die „strukturgebenden Kohlenhydrate“ und somit Pflanzenteile mit einem hohen Rohfaseranteil. Dieser findet sich in festeren Stängeln, Ästen und Blättern sowie hoch gewachseneren Gräsern und Kräutern. Überweidung und Verunreinigungen durch Fäkalien sind ein weiteres, menschengemachtes Problem, weshalb Pferde „auf Gras“ Probleme bekommen.

Speiseplan

Pferde brauchen eine große Nahrungsvielfalt, um sich ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen und ein gesundes Darmmikrobiom aufzubauen. Zu ihrem Speiseplan gehören Knospen, Blätter, Blüten, Gräser, Kräuter, Wurzeln, Rinden, Moose, Flechten, Algen und Mineralerde. Über diese Vielfalt decken sie auch einen Großteil ihres Mineralstoffbedarfs kontinuierlich in kleinen Mengen.

Parasiten

Ein vielfältiger Speiseplan beinhaltet ebenso Pflanzen, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe auf die ein oder andere Weise in den Parasitenhaushalt regulieren. Es gibt hierzu mild und stark wirkende Pflanzen. Eine intakte Darmschleimhaut ist die Grundlage zum Umgang mit Pflanzen, die einen Wirkstoffgehalt haben, der unter Umständen toxisch wirken kann. Auf der anderen Seite braucht es stark wirksame Substanzen, um einen entglittenen Parasitenhaushalt zu regulieren. Kotproben, Speicheltest und Abklatschproben geben Aufschluss über den Anteil einiger Parasiten im Körper. Dassellarven können hierdurch jedoch nicht dargestellt werden. Der Umgang mit Chemotherapeutika, zu denen die Wurmkuren zählen, sollten genaustens durchdacht und abgewogen werden. Das Konzept der zeitgemäßen, selektiven Entwurmung ist absolut empfehlenswert. Ich selbst arbeite mit dem Labor Koprolab-Keck https://koprolab-keck.de/ zusammen (unbezahlte Werbung). In meiner Broschüre zur „Natürlichen Entwurmung“ findest du tiefergehende Informationen und Anthelmintisch wirkende Pflanzen sowie Einblick in internationale Studien hierzu. „Natürlich Entwurmen“ ist KEIN BESTANDTEIL des Herbstpaketes.

Das Herz der Gesundheit sitzt im Darm

Das Darmmikrobiom des Pferdes ist empfindlich und doch bestens abgestimmt auf die Verdauung von Pflanzen. Da die Ernährung der Pferde aber immer einseitiger und künstlicher wird, sterben somit auch viele Mikroorganismen in der Darmkultur ab, was wiederum die Pforten für Erreger und Parasiten öffnet, aber auch die Bereitstellung von Vitaminen, Nährstoffen, usw. behindert. Eine gesunde Darmschleimhaut benötigt ein ausgeglichenes Verhältnis der Mikroorganismen und Mineralstoffe, um lebensnotwendiges Butyrat zur Bildung einer gesunden Darmschleimhaut herzustellen.

Bildet sich zu wenig Butyrat, so ist die Darmschleimhaut nicht intakt und stellt somit keinen ausreichenden Schutz dar. Das bedeutet, dass pathogene Erreger oder Parasiten leichtes Spiel haben. Darüber hinaus entstehen Entzündungsherde, die sich diffus zeigen oder lange unentdeckt bleiben. Außerdem kann eine gestörte Darmschleimhaut die Nährstoffaufnahme nicht adäquat steuern.  Die Folge ist z.B., dass nicht genug B-Vitamine gebildet werden, was wiederum eine Leberfunktionsstörung zur Folge hat und das wiederum weitere Folgen mit sich bringt. Außerdem ist mittlerweile bekannt, dass direkte Zusammenhänge zwischen neurologischen, organischen als auch autoimmun Erkrankungen bei Mensch und Tier aufgrund eines kranken Darms bestehen.

Herbst-Checkliste Pferd (Herbst-Paket-Pferd – Gesund in den Herbst)

Stress & Schmerzen erkennen

Schule deine Beobachtungsfähigkeit, denn dein Pferd gibt dir schon lange die Antwort auf viele deiner Fragen. Doch musst du fähig sein, sie überhaupt zu sehen, wahrzunehmen und im Kontext zu deuten, statt aus einer Angst heraus kopflos zu handeln.

Überprüfe mögliche Stressfaktoren und Schmerzkörper deines Pferdes. Hole dir die Hilfe eines Therapeuten. Du kannst jedoch einiges vorab selbst beobachten. Im Herbstpaket zeige ich dir, wie du erkennst, ob dein Pferd Schmerzen haben könnte und womit du deine Beobachtungsgabe schulst.

Speiseplan überprüfen und anpassen

Steht dein Pferd auf einer überweideten Koppel? Dann sind die Pflanzen im Stress und kommunizieren über ihre veränderten Inhaltsstoffe, dass es für den Fressfeind Zeit ist, weiterzuziehen. Ein Pferd in Gefangenschaft kann nicht weiterziehen, somit sollten Teile der Weide zur Erholung gesperrt werden. Biete deinem Pferd Heu an und ergänze den Speiseplan passend zur Jahreszeit. Im Herbstpaket findest du hierzu konkrete Pflanzen(teile/-früchte), Kräuter sowie mineralstoffhaltige Natursubstanzen, mit denen du dein Pferd jetzt unterstützen kannst.

Bewegung für den adäquaten Stoffwechsel

Ermögliche deinem Pferd regelmäßige, gesunde Bewegung. Beachte, dass ein Pferd mit Schmerzen oder Stress sich aufgrund eines Kompensations- oder Vermeidungsverhaltens weniger bewegen wird, selbst wenn es theoretisch die Möglichkeit dazu hat. Spaziergänge bieten hier einen schönen Anreiz, den du gleichzeitig mit der Erweiterung des Speiseplans verbinden kannst. Gezielt initiierte, gesunde Bewegung ist zudem auch ein Highlight für den Stoffwechsel und die Darmperistaltik.

Linderung aktueller Symptome wie Durchfall und Verstopfung

Zur Linderung solcher Symptome gibt es zahlreiche Möglichkeiten aus der Phytotherapie. Sie dienen jedoch wirklich nur als kurzzeitige Behandlungsmöglichkeit. Im Herbstpaket erhältst du Zugriff auf ein Erste Hilfe Paket zur Unterstützung und eine Auswahl an Pflanzen wie z.B.:  gerbstoffhaltige Pflanzen, Bindemittel, blähungstreibende Pflanzen, bitterstoffhaltige Pflanzen, abführend oder osmotisch wirkende Pflanzen.

Darmmikrobiom geschädigt?

Zeigt dein Pferd irgendetwas der oben erwähnten Symptome oder Probleme, so kannst du davon ausgehen, dass das Darmmikrobiom nachhaltig geschädigt ist. An dieser Stelle empfehle ich dir die „Darmmikrobiomfachfrau von Equi.Flora. Dort erhältst du Präparate, die deinem Pferd konkret bei der Butyrat Bildung, bei Insulinresistenz und Magengeschwüren helfen. (unbezahlte Werbung)

Mit dem Herbst-Paket bist du bestens gewappnet, dein Pferd gesund durch den Herbst zu bringen, auf den Winter vorzubereiten und den Übergang in den Frühling ebenso zu erleichtern.

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